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Connection Friday

Connection Friday: Schwieriges richtig sagen

Im Umgang mit Kollegen oder in Besprechungen stehen viele immer wieder vor der Situation, ENTWEDER etwas Schwieriges sagen und die Beziehung mit den anderen zu gefährden ODER nichts sagen und den eigenen Frustpegel langsam aber doch ins Unerträgliche wachsen lassen.

Gerade für Frauen ist dies immer wieder ein Thema, einfach weil wir immer noch in diesem „Double Bind“ gefangen sind: es wird erwartet, dass wir nett sind, aber wenn wir zu nett sind, sind wir nicht kompetent genug. Und um als kompetent wahrgenommen zu werden, müssen wir Ecken und Kanten zeigen, aber wenn wir zu viele davon zeigen, sind wir karrieregeil oder härter wie jeder Mann.

Unbeliebtes zu sagen ohne sich unbeliebt zu machen ist allerdings für beide Geschlechter schwierig.

Eine Möglichkeit besteht in dieser Vorgehensweise:

1. bevor du sprichst, erreiche Klarheit für dich selbst: Was willst du wirklich? Was ist dein Bedürfnis? Was willst du sicher nicht (mehr)

  • -> innere Klarheit verhilft zu sprachlicher Klarheit = du wirst dich automatisch verständlicher ausdrücken

2. beginne zu sprechen, indem du einen Bezugspunkt zu einer Stellungnahme des anderen/ anderer Teamkollegen findest – fasse zusammen, paraphrasiere, z.B.: „Was ich aus der bisherigen Diskussion heraushöre, sind einerseits… “

  • -> die Angesprochenen fühlen sich gehört und wahrgenommen, werden also nicht gleich Grenzzäune gegen deine Meinung errichten.
  • ->Die Einleitung ist auch so etwas wie ein langsames „Vorhang aufziehen“ um die Aufmerksamkeit wirklich auf das zu lenken, was du zu sagen hast. Wenn du zu schnell mit deiner Sache vorrückst, riskierst du, dass die anderen noch mit den Punkten davor beschäftigt sind. Das Wiederholen bringt Entschleunigung, das Denken wird erleichtert.

3. um dann deinen Punkt auszuführen, z.B.: „Wie ich die Sache sehe ….“

  • -> jetzt bist du auf der „Bühne“ und hast die Aufmerksamkeit – das gebietet die Fairness. Du hast vorher gegeben (siehe Punkt 2), die anderen sind daher quasi in deiner Schuld und deshalb bereitwilliger, auch zu geben.
  • -> durch die Strukturierung deiner Wortmeldung fällt es den anderen leichter, dir zu folgen und du hast bessere Chancen, mit deiner Sicht der Dinge durchzudringen

Hast du bereits Erfahrung mit dieser Art von Gesprächsführung? Wenn ja, wo hat sie dich bereits unterstützt? Wenn nein, probiere sie aus!