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Die letzten Tage und Wochen haben uns die Gelegenheit gegeben, zumindest zwei charismatische Reden zu hören und zu sehen. Eine perfekte – in Inhalt und Inszenierung, und eine zumindest inhaltlich perfekte. Erstere war die des österreichischen Bundeskanzlers, Sebastian Kurz, anlässlich des ersten Jahrestages der gewonnenen Nationalsratswahl und zweitere jene der designierten Obfrau der SPÖ, Pamela Rendi-Wagner , anlässlich des NÖ Parteitages.

Rendi-Wagners Rede habe ich ausführlich analysiert (Link: „Die charismatische Rede am Beispiel von Pamela Rendi-Wagner“) und für dich hier noch einmal das Prinzip allein zusammengefasst: Die emotionale und inhaltliche Entwicklung einer Rede:

(Wenn du Lust hast, nimm das Konzept und lege es selbst auf des Bundeskanzlers Rede um. Du wirst feststellen, dass diese dieselbe Entwicklung nimmt.)

Was wir von diesem Prinzip jedoch auf GANZ EGAL WELCHE kommunikative Situation umlegen können, ist das Prinzip des Aufbaus von Neuem auf einem Fundament des „Alten“: wenn du Menschen, egal ob einen oder mehrere, zu neuen Ufern führen willst, musst du sie zuerst daran erinnern,

  1. was SIE in der Vergangenheit stark und erfolgreich gemacht hat
  2. und was DU damit zu tun hast.

Beispiele:

Wenn ein Mitarbeiter, wodurch auch immer, nicht (mehr) das notwendige Engagement zeigt, erinnere ihn an die Zeiten, in denen er ein tragendes Mitglied des Teams war UND warum das auch für dich wichtig ist. Erst wenn er an die Möglichkeit von Erfolg glauben kann – d.h. innerlich zu sich selbst JA! sagen kann –  weil die Tatsachen dafür sprechen, ist er wirklich bereit, deine neuen Vorschläge/ Bitten/ Fragen/ Ideen/ Aufträge anzunehmen, d.h. auch zu diesen JA! zu sagen.

Wenn du dein Team nach einer Umstrukturierung neu motivieren willst, dann musst du sie zunächst an – konkrete! – und für alle nachvollziehbare, vergangene Erfolge erinnern UND was diese mit dir selbst zu tun haben/ warum diese für dich wichtig sind. Erst wenn sie an die Möglichkeit von Erfolg glauben können, weil die Tatsachen dafür sprechen, sind die Menschen wirklich bereit, neu anzupacken.

Nur aus der Vergangenheit kannst du die Zukunft entwickeln.

Und das Interessante ist: das funktioniert nicht nur für andere, sondern auch für dich. Wenn du z.B. neue Verhaltensweisen entwickeln willst, geht das um einiges leichter, wenn du in deiner Vergangenheit nach ähnlichen erfolgreichen Selbst-Entwicklungen suchst und sie dir vor Augen führst – dich mit dem Gefühl des Erfolgs und der Zufriedenheit verbindest und daraus die Kraft für das Neue schöpfst.

Nimm dir einen Augenblick, um dich mit deinen eigenen Erfolgen zu verbinden – mit Momenten, die dich stark gemacht haben, mit Momenten, in denen du stark warst.
Und wenn du Menschen führst, vergegenwärtige dir ihre vergangenen Erfolge. Auf sie kannst du aufbauen.

Liebe Grüße und viel Kraft,
Martina