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Widerspruch und Schmeichelei machen beide ein schlechtes Gespräch

Aus Ottiliens Tagebuch („Die Wahlverwandtschaften“, Johann Wolfgang von Goethe)

 

In den letzten Ausgaben dieses Mini-Kurses zum Thema „Gewinnendes Auftreten“ haben wir uns der Wahl der optimalen Positionierung, der mentalen und physischen Vorbereitung, dem Zuhören und der emotionalen Ansteckung gewidmet. Ich muss fast selbst den Kopf schütteln über so viel Banalität. Könnten wir das nicht alle wissen? Aber am „Wissen“ scheitert es ja auch nicht. Es scheitert fast immer an der Umsetzung. Es braucht eben Mut, um sich in den „Brennpunkt“ des Geschehens zu stellen und sichtbar zu werden, um aktiv auf andere zuzugehen, um das Schweigen auszuhalten. Es braucht Willen, um sich tatsächlich in die psychisch beste Ausgangssituation zu bringen und  nicht mit einem „Na, es wird schon gehen“ die Chance im Moment zu verpassen.

Denn genau darum geht es doch: ganz im Sinne Senecas „Glück ist, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.“ Beides schaffst du dir selbst. Beides hast du selbst in der Hand. Wenn du nicht vorbereitet bist, werden dir auch viele Gelegenheiten verborgen bleiben.

Genau deshalb beschäftigen wir uns mit dem, was wir wissen, aber in der Umsetzung immer mal wieder eine Erinnerung gut tut.

 

Momentkompetenz als Schlüssel für merk-würdige Gespräche

Am 17.9. gibt es im Club Alpha in Wien einen Einführungsabend zum Thema „Momenkompetenz“ (Dazu mehr HIER.). Momentkompetenz ist die Fähigkeit, in jedem Moment die Chancen und Möglichkeiten wahrzunehmen und damit dem eigenen Leben die für dich optimale Richtung geben zu können. So, dass du zu jedem beliebigen Zeitpunkt sagen kannst: ja, ich stehe da, wo ich sein soll (nicht notwendigerweise „will„, denn sehr oft ist unser Wille nicht ident mit unseren echten Bedürfnissen – dazu aber mehr am Einführungsabend ).

Momentkompetenz ist auch für  „Gewinnendes Auftreten“ extrem wichtig. Durch die Übung aufmerksamen Zuhörens hast du dafür die Basis geschaffen: nämlich genau das zu hören, was du beim anderen verstärken kannst. Verstärken heißt, einen Highlighter auf eine Aussage zu setzen – und zwar entgegen der verbreiteten zwei Arten zu reagieren, nämlich 1. mit „Wow!/ Toll!/ Großartig“ oder 2. „Ja, ich habe auch…“ (und dann die eigene Geschichte darzulegen).

Momentkompetenz besteht darin, die Fähigkeit aufzuspüren und auszusprechen, die hinter einem bestimmten Verhalten/ Ereignis liegt.

  • z.B. wenn jemand im Sommer eine Rucksackreise macht, könnte die Fähigkeit „Ausdauer/ Top-Kondition/ genialer Umgang mit Geld/ Mut/…“ sein.
  • Wenn jemand ein Projekt abgeschlossen hat, dann könnten die „Fähigkeit, alle an einem Strang ziehen zu lassen/ jeden nach seiner Kompetenz einzusetzen/ nach exaktem und realistischem Timing zu arbeiten/ klar zu kommunizieren/…“ sein.

Und wenn man mit irgendetwas, das der andere erzählt, nichts anfangen kann (wenn man also auf Anhieb kein ehrliches Highlight setzen kann), dann heißt Momentkompetenz, eine interessierte Frage zu stellen, z.B.: „Was hat dich dazu verleitet, xy zu tun/ so zu tun? / Was spricht dich dabei am meisten an? Was gefällt dir dabei am meisten?“

 

Entwicklungsfördernde Gespräche

Wenn wir uns nun kurz darauf besinnen, warum du diesen Montagstipp erhältst – nämlich, weil du Mitglied der Charisma-Akademie bist um „selbst die Veränderung zu sein, du du in der Welt sehen willst“ – dann findest du mit dieser Art der „Momentkompetenz“-orientierten Gesprächsführung noch einen Zusatznutzen: du stößt durch deine bewussten, geist-steuernden Fragen oder Kommentare auch im anderen eine Entwicklung, ein Hinwendung zu seinen eigenen Möglichkeiten und Chancen an. Daraus wiederum kann die Entdeckung von Gemeinsamkeiten, von neuen Ideen, Projekten und Partnerschaften entstehen.

Und wenn das kein Grund ist, dich in dieser Art der Gesprächsführung zu üben, was dann?

Ich wünsche dir eine Woche vieler fördernder Begegnungen!

 

Deine

Martina